Nach zwei Monaten des Wartens kam die gute Nachricht:  Unsere Platten waren fertig und wir konnten sie mit einem LKW in Deutschland abholen.

Eigentlich wollten wir zu diesem Zeitpunkt schon unsere Reise starten und somit hatte nun auch ich meinen Job gekündigt und war mit von der „Allzeit- Werkstatt-Partie“ um Klemens zu helfen das Auto fertigzubauen. Die Überlegung, dass ich doch noch weiterarbeite verwarfen wir und beschlossen, dass jetzt „Fertigwerden“ oberste Priorität war – und auch, dass 4 Hände das wohl schneller schaffen würden als 2.

Sogleich machte sich Klemens daran einen Aluminiumrahmen zum Anschluss der Platten an die Karosserie zu schweißen. Diesen klebten und nieteten wir daraufhin an die Karosserie um dann die die Platten in dieses Aluminium U- Profil zu kleben.

Stück für Stück setzten wir unser G-Mobil zusammen und langsam konnte auch ich mir vorstellen wie unser Reisefahrzeug aussehen würde.

Zum Abschluss der Platten an der Oberseite verwendeten wir wieder einen Aluminiumrahmen, welcher auch den Dichtrand für das Dach bilden sollte. Um die Karosserie vorne beim Fahrerhaus anzuheben und auf die gleiche Höhe zu bringen, hatte Klemens schon im Vorfeld den Scheibenrahmen verlängert.

Somit waren wir beim nächsten Punkt angekommen – das Dach. Um den Platz optimal nutzen zu können hatten wir uns entschieden ein Aufstelldach zu bauen. Die Grundkonstruktion und den Rahmen bildete wieder ein Aluminium-Gestell, welches wir  vorne über dem Scheibenrahmen mit einem Scharnier befestigten. Dann gingen wir nach demselben Prinzip vor wie schon bei den Seitenwänden und setzten oben die große Dachplatte darauf. „Schwupp di  wupp“ nach etwa zwei Monaten war unser Dach fertig.

Das war das Stichwort für Klemens nach langer Zeit einmal die Werkstatt zu verlassen und sich an den Schreibtisch zu setzen: Jetzt hieß es rechnen wo die Gasfedern ansetzen müssen, welche Länge wir benötigen würden, welchen Hub und  wie viel Kraft diese aufbringen müssen.

Spätestens jetzt wunderte ich mich, wie es Klemens geschafft hatte bis dahin jeden Tag in der Werkstatt zu stehen und das auch noch alleine. Das „Kellerassel –Leben“ und auch der langsame Fortschritt machten mir offensichtlich deutlich mehr zu schaffen und Klemens musste nun nebenbei auch noch meine Höhen und Tiefen ausgleichen und aushalten. Die Zeit arbeitete gegen uns und das eine oder andere Mal überlegten wir das Projekt zu verschieben oder abzublasen. Da wir aber schon so weit gekommen waren und im Falle einer Absage alles Bisherige irgendwie sinnlos gewesen wäre, entschieden wir uns die Flucht nach vorne anzutreten.

Als die Gasfedern dann eingebaut waren und sich das Dach ganz von alleine öffnete waren die Mühen der vergangen Monate für einen Moment verflogen.

Nachdem wir die Wasserleitungen verlegt hatten konnten wir den schon vorbereiteten Innenausbau einbauen und wir freuten uns riesig, dass unser Guffi (= G + knuffig) nun Gestalt annahm.

Die Liste wurde nur langsam kürzer aber die kommenden Arbeiten im Innenraum machten mir deutlich mehr Spaß als die groben und staubigen Arbeiten an Rahmen und Karosserie. Vielleicht aber auch nur, weil bei Arbeiten wie Kabel verlegen, Sitze und Radio einbauen ein Abschluss in Sicht war.

Klemens war in der Zwischenzeit damit beschäftigt einen Frischwasser-, Warmwasser- und Abwassertank zu schweißen und überlegte sich bereits nebenbei ein Konzept für die Liegefläche im „Obergeschoß“.