Nachdem Klemens sein Studium beendet hatte und wieder nach Tirol zog, konnte das große Umbauen beginnen.  Während Klemens also seine Tage in der der Werkstatt verbrachte,  versuchte ich mit möglichst vielen Überstunden  unsere Reisekasse zu füllen.  An den Abenden und Wochenenden konnte ich Klemens dann zumindest ein bisschen unter die Arme greifen.

Um unserem Erzfeind dem Rost zuvorzukommen und ihn in Schach zu halten, entschlossen wir uns die Karosserie vom Rahmen abzuheben und uns ein Bild vom Zustand des Autos  zu machen.

Mit dem Spruch „wenn, müssen wir das jetzt machen, das machen wir sonst nie wieder“ begann alles etwas auszuarten und so schweißten wir  neue Lager am Rahmen ein,  jeder Rostfleck wurde entfernt und alles sandgestrahlt.

Spätestens jetzt glaubt niemand mehr daran, dass aus diesem Haufen Teile wieder ein Auto werden kann. Familie und Freunde schüttelten nur noch den Kopf. Doch mit fast übertriebenem Selbstvertrauen zerlegten wir munter weiter und ordneten den G schräubchenweise in Gefrierbeuteln.

Nachdem (fast) nichts mehr zum Zerlegen übrig war begannen wir wieder mit dem Zusammenbau. Beginnend beim Rahmen lackierten wir alle Teile neu, erneuerten die  Leitungen und bauten natürlich auch neue Befestigungen dafür – denn „wenn, muss man das jetzt machen“.

Da dafür auch die Achsen und die Fahrwerksteile entfernt werden mussten, setzten wir diese vor dem Wiedereinbau  auch instand, entfernten den Rost und lackierten auch diese noch.

Ursprünglich wollten wir die geplante Fiberglaskabine selbst laminieren, doch nach langem Hin und Her entschieden wir uns die Kabine aus GFK Sandwichplatten zu fertigen und diese zu kaufen.  Somit konnten wir uns auch ein bisschen Aufwand und Zeit ersparen. Allerdings hatten wir nicht bedacht, dass die Lieferzeit dafür 2 Monate betragen würde. Nachdem wir die Platten bestellt hatten entschieden wir uns während der Wartezeit schon mit dem Innenausbau zu beginnen.

Da für den Aufbau und den Innenausbau noch Schweiß- und Schraubarbeiten ausstanden, hoben wir  die Karosserie vorerst unrestauriert auf den frischen Rahmen.

Der Innenausbau  stellte uns somit vor eine neue Herausforderung, denn ein Innenleben ohne Seitenwände und Dach zu konstruieren entpuppte sich als etwas trickreich.

Nachdem wir den Rahmen ja von Grund auf restauriert hatten, wendeten wir natürlich das gleiche Schema bei der Instandsetzung der  Karosserie an- immerhin hatten wir zu diesem Zeitpunkt schon einen „hohen“ Standard.  Statt dem Militärgrün entschieden wir uns das Auto weiß zu lackieren. Um das in der staubigen Werkstatt halbwegs staubfrei zu  schaffen, bauten wir eine große Lackierkabine, wo wir unseren „Guffi“ weiß einfärbten.

Jetzt konnten wir endlich wieder beide Teile restauriert zusammenfügen und hatten nach langer Zeit wieder das Gefühl ein Auto vor uns zu haben.  Seit Beginn unseres Umbaus war nun fast ein Jahr vergangen und eigentlich stand der ganze Ausbau zum Reisemobil erst vor uns. Unser G war nun zwar weiß, aber immer noch ein Cabrio ohne Seitenwände.