Unser nächstes Ziel ist der Perito Moreno Gletscher. Klemens war bereits vor einer Woche mit seiner Schwester hier, doch da musste ich krankheitsbedingt leider das Bett hüten. Also wollen wir noch einmal gemeinsam hin.
Wir kommen recht spät dort an, zu unserem Glück, denn die Touristenbusse sind alle schon am Rückweg und nur noch wenige Besucher dort.
Im Gegensatz zu anderen Gletschern wird der Perito Moreno Gletscher nicht kleiner sondern ist seit Jahren stabil. 1981 wurde er in die Liste des UNESCO Weltnaturerbes aufgenommen.
Die fünf Kilometer lange Gletscherfront ist beeindruckend und, auch wenn touristisch, auf jeden Fall einen Besuch wert! Die steile blaue Eiswand ragt 70 m über dem Wasser empor. Was uns aber noch mehr erstaunt sind die 160 m der Wand unter Wasser, die man nicht sieht. Die Gletscherzunge schiebt sich stetig in den Lago Argentino auf die gegenüberliegenden Magellan -Halbinsel zu. Alle paar Jahre wird so der südliche Arm des Sees aufgestaut, bis das Wasser schließlich durch den Eisdamm bricht, diesen aushöhlt und so eine Gletscherbrücke zwischen der Halbinsel und dem Gletscher entsteht. Der letzte Ausbruch ereignete sich im März 2018.
Das hätten wir natürlich zu gerne gesehen. Doch auch so ist der Gletscher faszinierend.
Nach einem kleinen Rundgang setzen wir uns zu einem Nachmittagssnack und beobachten diese Eiswand. Immer wieder brechen Eisblöcke vom Gletscher ab und stürzen in den See. Und als wir gerade aufbrechen wollen, sehen wir einen etwa 30 m hohen Eisriesen in den See stürzen, gefolgt von einem lauten Tosen. Spektakulär!
Unschlüssig, ob wir noch einmal retour nach El Chalten oder weiter Richtung Torres del Paine und Ushuaia fahren sollen, lassen wir das Wetter für uns entscheiden, welches uns eindeutig zeigt, den Weg nach Süden anzutreten.
Beim Paso Río Don Guillermo kreuzen wir die Grenze nach Chile und vor uns liegt der Nationalpark Torres del Paine.