Die Torres del Paine: Als wir sie von der Ferne sehen, ist uns klar, wieso dieser Nationalpark so viele Menschen anzieht. Hinter den blauen Seen ragen bereits die berühmten Granittürme in die Höhe. Bei bestem Wetter verbringen wir unsere erste Nacht am Ufer der Laguna Azul und genießen die Aussicht. Dieser See ist zwar bereits Teil des Nationalparks, aber der Ranger lässt uns hier gratis übernachten und wir verprechen morgen ein Ticket für den Park zu lösen.

Der Eintritt für den Park ist eher teuer und man muss sich zwischen einem Aufenthalt von drei und 30 Tagen entscheiden. Anfangs sind wir unschlüssig, da das Wetter ohnehin nur zwei gute Tage vorausssagt. Allerdings planen wir hier den ein oder anderen Berg zu besteigen und würden dafür einfach später noch einmal kommen. Für eine Bergbesteigung benötigt man zusätzlich ein spezielles Permit, welches zwar nichts kostet, jedoch in Puerto Natales ausgestellt wird und einige Tage in Anspruch nimmt (oder per Mail, das dauert aber länger). Wir bezahlen für einen längeren Aufenthalt und sehen uns erstmal den Park an.

Die berühmtesten Trekkingtouren am Fuße der Türme sind das „O“ oder das „W“. Um diese antreten zu dürfen, muss man einen Reservierungsnachweis für die Unterkünfte bzw. die Zeltplätze entlang des Weges nachweisen, die teilweise schon Jahre im Voraus ausgebucht sind.
Selbst wenn wir hier eine Reservierung getätigt hätten, wäre die schon längst verstrichen, sind wir doch mit circa einem Jahr Verspätung hier angereist. 😀

Also konzentrieren wir uns auf die eintägigen Wanderungen, sehen uns die schönen Seen und Wasserfälle an und schauen uns schon einmal um, welcher Berg uns denn besonders anlacht.

Die Gegend ist wirklich atemberaubend, doch der Park ist sehr touristisch und in unseren Augen auch sehr für Ein-Tages-Touristen oder gebuchte Touren ausgelegt. Für Reisende mit eigenem Auto gibt es kaum Stellplätze wo man geduldet wird bzw. nicht noch einmal aufzahlen muss und es werden massenhaft Leute in Bussen hierher gekarrt, die mit einer Wahnsinnsgeschwindigkeit die Schotterpisten entlangrütteln.

In jedem Fall muss man diese Landschaft aber gesehen haben und die Aussicht vom Mirador Base de las Torres del Paine, den Türmen so nahe, lässt einen ohnehin alles vergessen. Und ein bisschen abseits vom Getümmel gibt es auch noch genügend ruhige Plätzchen. Übrigens darf man sich ja nicht über die vielen Touristen beschweren, ist man doch selbst einer davon. 😉

Nach einem wunderschönen sonnigen Tag am Lago Torres lässt uns eine Schlechtwetterfront weiter südlich ziehen. Unser Plan ist in Puerto Natales für das Permit anzusuchen. Während dieses bearbeitet wird wollen wir weiter bis Ushuaia, der südlichsten Stadt der Welt reisen und am Rückweg in den Norden noch einmal hier vorbeifahren.